Samstag, 19. Oktober 2013

|Rezension| "Über ein Mädchen" von Joanne Horniman





Heute Morgen bin ich aufgewacht und musste an sie denken.



Anna ist schüchtern und einsam – bis sie Flynn trifft, zuerst mit Gitarre auf der Bühne, dann im Café, dann mit vollen Einkaufstaschen auf der Straße. Beide fühlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen. Zusammen zeichnen sie, essen Bananenkuchen, träumen, baden, lachen – und lieben sich. Doch auch zwischen Liebenden gibt es Geheimnisse; auch Liebende sind sich manchmal unglaublich fremd und manchmal hält die Liebe nicht …




Als ich angefangen habe "Über ein Mädchen" zu lesen ,war schnell klar ,dass man dieses Buch langsam und genüsslich liest ,sowie man Tee trinkt oder Kuchen isst. Man wartet einen perfekten Moment ab ,am besten dann ,wenn man vollkommene Ruhe hat und fängt an zu lesen. Genauso habe ich es auch gemacht und habe deshalb auch etwas länger gebraucht ,um dieses Buch zu beenden. Natürlich könnte man es auch an einem Tag durchlesen ,aber irgendwie wäre die Stimmung dadurch kaputt gegangen. 
In dem Buch geht es um Anna und Flynn. Anna ist ein lesbisches Mädchen ,das damals mit ihrer Orientierung einige Probleme hatte und sich nicht als normal sah ,heute ist das allerdings anders ,was man ihr auch anmerkt ,da sie am Anfang des Buches selbstsicher rüberkommt. Als sie Flynn mit ihrer Gitarre auf der Bühne stehen sieht ,ist sie wie verzaubert und findet Gefallen an ihr ,das nimmt auch nicht ab als sie Flynn dann noch einmal trifft und sie Anna in ihre Wohnung einlädt und von da an nimmt die Geschichte seinen Lauf. Die beiden unternehmen immer mehr miteinander ,ob es das gemeinsame Kuchen essen ,Tee trinken oder am Strand spazieren gehen ist. Und Schritt für Schritt merkt Anna wie sehr sie sich in Flynn verliebt hat ,doch was ist mit Flynn? Wieso verschwindet sie manchmal einfach und meldet sich nicht mehr oder ändert ihre Meinungen wie das Wetter?
Eine wirklich zauberhafte Geschichte ,die zwar nicht episch daherkommt ,einen aber doch mit einem warmen ,guten Gefühl (wie von der australischen Sonne geküsst) zurücklässt.

Ich muss ganz ehrlich sagen ,dass ich noch nie ein Buch über eine lesbische oder schwule Beziehung gelesen habe und als ich mir das Buch gekauft habe ,dachte ich am Anfang auch es handelt sich bei Flynn um einen Jungen ,schließlich wäre das auch eine Möglichkeit gewesen. Umso überraschter war ich als Flynn sich als schwarzhaariges ,schönes Mädchen entpuppte. 
Ganz besonders schön fand ich an dieser Geschichte ,dass eben diese lesbische Beziehung komplett normal und nicht überspitzt dargestellt wurde ,ohne im Buch selbst ständig darauf hinzuweisen wie normal doch alles ist und man sich von hetero Pärchen doch gar nicht unterscheidet. Man merkt hier ,dass die Autorin einfach geschrieben hat ,ohne irgendetwas vorher klar stellen zu müssen. Und genau deshalb kann man dieses Buch mehrmals lesen ,weil es so herrlich normal ist ,keine Actionszenen ,keine großen Kämpfe (außer vielleicht mit den eigenen Gefühlen) und keine Übertreibungen. Wer schon einmal in einer Beziehung war oder auch Liebeskummer hatte ,der weiß ,dass es sich genauso anfühlt wie Joanne Horniman es in diesem Buch beschreibt. Nämlich wunderschön.

Bewertung: 4 von 5 Eulen



Eure Vivien





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